Mitgliederversammlung 2022 - Wolfgang Richter, Walter Herrmann und Günther Möck sind jetzt Ehrenmitglieder
Für langjährige Verdienste um den Tourismus in Sonnenbühl wurden
Wolfgang Richter, Walter Herrmann und Günther Möck im Rahmen der Mitgliederversammlung des Tourismusvereins in Sonnenbühl zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Wolfgang Richter war von 1984 bis 1994 und von 1996 bis 2001 insgesamt 15 Jahre Vorsitzender des Tourismusvereins. Als Leiter der Jugendherberge Erpfingen hat er den
Tourismus vor Ort hautnah miterlebt und mitgeprägt. „Auf die Gäste zugehen, sich Zeit für die Gäste nehmen, das war für Wolfgang Richter ein wichtiger Aspekt des Tourismus vor Ort“, betonte der
Vorsitzende Manuel Hailfinger in seiner Laudatio. „Von Zürich bis Utrecht war Wolfgang Richter neben den Messen in Deutschland auch international unterwegs und sorgte mit seinen guten Netzwerken für
viele Besucher in der Heimat“, unterstrich er weiter. Richter, der stets betonte, dass der Tourismus nicht an der Ortsgrenze aufhört, hatte auch großen Anteil daran, dass 1992 die Ortsteile
Genkingen, Undingen und Willmandingen mit ihren touristischen Potentialen miteinbezogen und der Verein in Fremdenverkehrsverein Sonnenbühl umbenannt wurde.
Walter Herrmann übernahm das Amt des Vorsitzenden im Jahre 2001 von Wolfgang Richter und blieb bis 2009 im Amt. Seine Amtszeit begann mit dem 25-jährigen Jubiläum des
Fremdenverkehrsverein Sonnenbühl. Manuel Hailfinger machte deutlich, dass Herrmann viele wegweisende Projekte für den Verein auf den Weg bringen konnte. 2005 fusionierte der Fremdenverkehrsverein
Sonnenbühl mit dem Fremdenverkehrsverein Trochtelfingen zum Tourismusverein Sonnenalb. „Beim „Kältepol“, dem großen Rinnental, bislang nur bekannt für seine tiefen Temperaturen, wurde 2006 aus der
Not eine Tugend gemacht, da das Rinnental mit 1.700 Sonnenstunden auch eine der Sonnenstuben Deutschlands ist“, so Hailfinger. Aufgrund dieser besonderen klimatischen Bedingungen wurde auf der Idee
von Gerd Windhösel basierend unter Führung von Walter Herrmann der Klimaweg Sonnenalb geschaffen.
Als Pionier baute Günther Möck 1962 zunächst einen ehemaligen Heuaufzug mit einer Seilwinde von 150 Metern zum ersten provisorischen Lift um. Als dann die Skibusse auf
die Alb kamen, weil Möcks Einrichtung bis dato die einzige war, musste ein richtiger Lift her. Im Winter 1964/1965 war es dann so weit. 1968 stattete Möck die Piste mit Flutlicht aus, 1982 kam ein
Tellerlift dazu, 1989 die Skihütte mit sanitären Anlagen. Bereits 1972 wurde zudem das Café eröffnet und 1976 die Sommerbobbahn mit anfangs zehn Kurven. Heute ist die Strecke 1.300 Meter lang und hat
13 Steilkurven. Im Jahr 2012 kam noch der Kletterpark neben der Bahn für Abenteuerlustige hinzu. „Günther Möck gehört zu den innovativen Akteuren im Bereich Tourismus, die mit ihrer Vielzahl an
unterschiedlichen Angeboten Sonnenbühl über Jahrzehnte zu einem attraktiven Reiseziel gemacht haben“, hob Hailfinger die Lebensleistung des Erpfingers hervor.
In seinem Jahresbericht führte der Vorsitzende Manuel Hailfinger aus, dass das Jahr 2021 für den Tourismus weiterhin stark durch die Krise geprägt war. Die
Corona-Pandemie hat die Tourismusbranche enorm getroffen, was nicht nur die Tourismusakteurinnen und -akteure zu spüren bekommen haben, sondern auch andere vom Tourismus profitierende Branchen in der
Gemeinde. Zuversichtlich stimmte Hailfinger aber, dass die Zahl der Übernachtungen trotz des langen Lockdowns im Vergleich zu 2020 leicht angestiegen ist. „Klar ist jedoch, dass das Vorkrisenniveau
noch weit außer Reichweite bleibt, in der sich die Gemeinde Sonnenbühl als Reiseziel stetig wachsender Beliebtheit erfreute“, so Hailfinger. Er unterstrich aber: „Wir blicken jedoch optimistisch auf
das Jahr 2022, denn die Nachfrage nach Urlaubsreisen ist nach zwei Pandemiejahren groß.“ Laut dem Vorsitzenden stieg die Anzahl der Ankünfte in der Gemeinde im Jahr 2021 um 1.821 auf 17.056 (2019:
20.858). Zudem gab es im Jahresvergleich einen Zuwachs bei den Übernachtungen von 56.050 auf 61.573 (2019: 103.654), was Platz vier im Landkreis hinter den Städten Bad Urach, Reutlingen und Münsingen
bedeutet. Die Anzahl der Schlafgelegenheiten blieb mit 1.864 gleich, es sind also bisher alle Beherbergungsbetriebe durch die Krise gekommen.
Laut Hailfinger bieten gut beschilderte Fahrradrouten und Wanderwege, aber auch Museen sowie natürlich Restaurants, Cafés und Kulturangebote, die meist für den
Tourismus entwickelt wurden, ebenfalls eine hohe Freizeitqualität für die Einheimischen. „Für einen weiterhin erfolgreichen Tourismus in Sonnenbühl wollen wir daher die Wünsche der Einwohnerinnen und
Einwohner zum Tourismus berücksichtigen. Denn nur, wenn die Gäste sich willkommen fühlen, kann sich der Tourismus langfristig gut entwickeln“, erklärte der Vorsitzende.
Aus den Reihen der Mitgliederversammlung wurde es sehr begrüßt, dass das Tourismusbüro der Gemeinde Sonnenbühl den Standort wechseln und in den Luftkurort Erpfingen
ins Ostereimuseum umziehen wird. Großes Lob gab es aus der Versammlung auch für Ulrike Müller, die sich und ihre Arbeit als neue Leiterin für den Bereich Tourismus in der Gemeinde vorstellte. „Seit
gut einem Jahrzehnt hatte der Tourismusverein bereits eine Stelle im Rathaus gefordert, die das Heft des Handelns für alle touristischen Aktivitäten in der Hand hält und koordiniert. Diesem Wunsch
hatte der Gemeinderat Ende 2020 entsprochen“, zeigte sich Hailfinger erfreut.
Der langjährige Schatzmeister Ralf Stoll merkte in seinem Bericht an, dass der Tourismus als Motor der Regionalentwicklung standortgebundene Arbeitsplätze sichert und
schafft sowie die Infrastrukturausstattung verbessert. „Ein breites touristisches Angebot stärkt die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Sonnenbühl und bringt den lokalen Unternehmen ebenso
einen großen Nutzen. Denn wo sich Urlaubsgäste wohlfühlen, profitieren auch Einheimische und Arbeitskräfte von einem attraktiven Freizeitangebot. Daher sind Investitionen in den Tourismus, sei es aus
öffentlicher oder privater Hand, immer auch eine Investition in die Zukunft des Standorts“, erklärte Stoll, der sich nach seinem Umzug in den Alb-Donau-Kreis nicht mehr erneut zur Wahl
stellte.
Nach den Berichten und der einstimmigen Entlastung wurde der Vorstand neu gewählt. Vorsitzender und stv. Vorsitzender sind weiterhin Manuel Hailfinger und Gerd
Windhösel. Neu im Amt sind Schatzmeisterin Jasmin Chornet Martinez sowie Schriftführerin Sandra Linsin. Beisitzer im Vorstand sind Tobias Ehe, Birgit Haug, Frank Leibfritz, Manuel Maier, Ulrike
Müller, Christoph Niesler und Thomas Sauer.